Projekte

Klimaschutz durch Aufforstung


Der seit 40 Jahren ansteigende Holzbedarf stellt die wachsende Bevölkerung heute vor eine existenzielle Bedrohung: Das fruchtbare Land wird, einmal gerodet, vom Regen fortgespült und zwingt die Bevölkerung abzuwandern, womit ein Teufelskreis seinen Lauf nimmt.  Aufforstung könnte das Dilemma preisgünstig beenden und zusätzlich einen effektiven Beitrag für den Klimaschutz leisten.

Zukunft im Handwerk


In einjährigen Grundlagenkursen, sowie auf Fortbildungen werden Auszubildende im westäthiopischen Tschallia neu geschult bzw. weiterqualifiziert – direkt orientiert an den Bedürfnissen vor Ort: Im umweltfreundlichen Bau von Lehmhäusern und in der Holz- und Metallverarbeitung.




Behandlung und Prävention von Podokoniose

Von Podokoniose sind allein in Äthiopien ca. 1 Million Menschen betroffen und doch wissen erst sehr wenige, dass es diese Fußkrankheit überhaupt gibt. Es ist eine Krankheit, die durch das Barfuß-Laufen in Gebieten mit silikathaltigen Böden ausgelöst wird. Diese roten Böden findet man in vielen afrikanischen Ländern wie Äthiopien- im Hochland und dort wo es saure Böden und Vulkangestein gibt. 

Die Silikate gelangen über den Boden in die Füße und die Lymphgefäße, in denen sie fibrotische Veränderungen auslösen. Dies führt zu einer Verlegung der Lymphwege, wodurch der Abfluss der Lymphe behindert. Die Folgen sind das Anschwellen der Füße, Knoten, Geschwüre und ein Gestank, der im Besonderen verantwortlich für die mit der Krankheit verbundenen Stigmatisierung ist. In Äthiopien konnten wir mehrere Male mit einer Podo-Initiative zu so genannten „Podo-Stations“ fahren, wo die Menschen über ihre Krankheit aufgeklärt werden, sie Behandlung und Schuhe erhalten. Diese Arbeit unterstützt der in diesem Jahr neu gegründete Verein „Podo e.V.“, der auch durch unsere Studierendeninitiative GoeforAet mit ins Leben gerufen wurde. Mehr und Genaueres zu Podokoniose und ihrer Behandlung können Sie in unserer Rubrik "Podo" nachlesen.     


Medizinische Arbeit im Hospital Aira


Das 80-Betten-Hospital im westäthiopischen Aira behandelt täglich 200 bis 250 Patienten. Dr. Erik Erichsen organisiert die jährlich rund 3.000 Operationen und 1.200 Geburten. Die Aufrechterhaltung seiner Arbeitsstelle sowie eines Hilfsfonds für bedürftige Patienten benötigen finanzielle Unterstützung.


"Während unserer Zeit in Westäthiopien lebten wir in Challia, einer kleinen Stadt mit schätzungsweise 3000 Einwohnern. Bezüglich der Krankenversorgung befindet sich in Challia eine kleine Klinik, in der Patienten sowohl ambulant als auch stationär von Krankenschwestern und -pflegern behandelt werden. Komplizierte Eingriffe wie Operationen oder problematische Geburten werden im Aira Hospital durchgeführt. Aira ist eine größere Stadt im Westen Äthiopiens. Hier liegt das Krankenhaus, das ambulant und stationär täglich 200 bis 250 Patienten behandelt. Das Aira Hospital verfügt mittlerweile über 80 Betten. Organisiert von dem schwedischen Chirurg Dr. Erik Erichsen finden jährlich rund 3.000 Operationen und 1.200 Geburten statt.
Während unseres Aufenthaltes in Challia wanderten wir auch nach Aira. Die Wanderung durch die Wälder und durch die Natur war malerisch, auch wenn es teilweise geregnet hat. Viele Patienten müssen den Weg zum Aira Hospital ebenfalls zu Fuß zurücklegen, da in der Regenzeit häufig keine Autos fahren können oder sie nicht das Geld haben sich eine Autofahrt zu leisten. So werden die Patienten von der Familie und Freunden auf Bahren nach Aira getragen. Innerhalb der drei Tage, die wir dort zu Besuch waren, führte uns Dr. Erichsen, der im Aira Hospital schon seit vielen Jahren arbeitet und von den Entwicklungen sowie Problemen direkt betroffen ist, durch die verschiedenen Bereiche des Krankenhauses.
Es gibt eine Küche, in der für alle stationär aufgenommenen Patienten Essen zubereitet wird. Da bei den Patienten fast immer ein Familienmitglied für die persönliche Pflege anwesend ist, teilen sie sich das Essen. In der Wäscherei gibt es neuerdings eine strombetriebene Waschmaschine, die allerdings keineswegs dem europäischen Standard entspricht. Bevor es diese neue Waschmaschine gab, musste die Wäsche in einem mit offenem Feuer beheiztem Kessel ausgewaschen werden. Der Strom wird teilweise durch auf dem Dach angebrachte Solarzellen produziert.
Das Krankenhaus hat einen ambulanten Bereich, in dem die neuen Patienten von Krankenschwestern und -pflegern untersucht, behandelt und notfalls stationär aufgenommen werden. Der Wartebereich ist sehr groß und vor allem in der Trockenzeit herrscht hier großer Andrang. Der stationäre Bereich unterteilt sich in jeweils ein Männer-, Frauen- und Kinderbettenhaus. Hier liegen etwa jeweils acht Patienten in einem Raum. Zudem gibt es eine Intensivstation und einen „Kreissaal“. Auch wenn auf die hygienischen Bedingungen geachtet wird, kann man alle diese Bereiche nicht mit dem europäischen Standard vergleichen.
Das Krankenhaus hat zusätzlich eine Augenklinik, ein Labor und drei Operationssäle. Die Operationen werden von Dr. Erichsen und zwei äthiopischen Chirurgen durchgeführt. Wir bekamen die Möglichkeit, uns diese Säle näher anzuschauen. Es sind in Wirklichkeit nur zwei gut ausgestattete Säle und ein provisorisch eingerichteter Abschnitt auf dem Flur. Die wichtigen Geräte, wie beispielsweise Anästhesiegeräte wurden von privaten Sponsoren aus Europa finanziert. Es gab allerdings auch ein Gerät, das aufgrund von technischer Unangepasstheit mit den äthiopischen Bedingungen nicht benutzt werden konnte. Dies zeigt, dass man auch bei gut-gemeinten Spenden immer die dort vorhandene Situation und die dementsprechenden Möglichkeiten bedenken muss.
Dr. Erichsen erzählte uns, dass die meisten stationären Patienten aufgrund einer Operation im Krankenhaus sind. Die Operationen sind teilweise lebensnotwendig und teilweise als Wiedereingliederung in die Gesellschaft unablässig. Es werden viele überlebenswichtige Kaiserschnitte vorgenommen und Operationen nach Verbrennungen oder Stromschlägen. Die Krankheit namens Gaumen-Lippen-Spalte (im Volksmund auch Hasenscharte genannt) andererseits ist nicht notwendigerweise gesundheitsgefährdend, jedoch aufgrund des Aussehens eine Gefährdung für den Ausschluss aus der Gemeinschaft. Dank Dr. Erichsens Einsatz und Engagement können sich die Menschen mit der Gaumen-Lippen-Spalte sogar umsonst operieren lassen. Aira Hospital ist das einzige Krankenhaus in Äthiopien, in dem die mehrteilige Operation der Gaumen-Lippen-Spalte auch schon bei Säuglingen und Kleinkindern durchgeführt wird. In Addis Abeba, so erzählte uns Dr. Erichsen, werden diese Operationen erst bei Kindern ab 7 Jahren vorgenommen.
Es ist wichtig, dass die vorhandenen Finanzen, die in der Hand äthiopischer Krankenhausleiter liegen, vernünftig und auf das Wohlsein des Menschen bedacht eingesetzt werden. Wir haben festgestellt, dass eine sehr sinnvolle und auch lebenswichtige Einrichtung existiert: Der Armenfond. Aus diesem Fond wird die Behandlung von Patienten finanziert, die nicht selbst über das nötige Geld verfügen. " (Insa Siebels)